Abschrift des Originalbriefes:

Fuchsmühl, den 7. Februar 1948

An das

Hochwürdigste Bischöfliche Ordinariat

Regensburg

Betreff: Erhebung der Seelsorgsgemeinde Fuchsmühl zur Pfarrei

Die Unterzeichneten treten an die bischöfliche Behörde mit einer Bitte heran, die im Namen einer ganzen Gemeinde ausgesprochen wird: in diesem Jahr sind es genau 50 Jahre, seitdem die Augustinerpatres die hiesige Seelsorge versehen. Die Gemeinde erachtet es als ein Zeichen der Dankbarkeit und Treue, den Antrag einzubringen, daß der Wallfahrtsdirektor den Titel als Pfarrer tragen darf und daß die Seelsorgsgemeinde Pfarrei wird.

Die Gemeinde zählt 2100 Seelen, darunter 400 Kinder, sie besitzt schon lange einen Friedhof, eigene Matrikel, unterhält ein großes, schönes Marienheim mit Kinderhort und ambulanter Krankenpflege sowie sonstige Caritaseinrichtungen. Die Einnahmen in der Kirchenkasse sind gesichert durch die Wallfahrt. Ein eigener Cooperator ist ja schon lange benötigt zur Betreuung der zum Teil weit umliegenden Weiler und Ortschaften. Es würde die Erhebung zur Pfarrei jetzt auch ein Ansporn sein für Priester und Gemeinde, da im Mai die heilige Mission beginnt.

Gez. Andreas Bauer

Der Gemeinderat Fuchsmühl schließt sich dieser Bitte vorbehaltlos an. Die letzten Jahrzehnte haben deutlich erwiesen, daß unsere Augustinerpatres vor allem aber der jeweilige Wallfahrtsdirektor imstande sind und waren, allen Anforderungen gerecht zu werden und das volle Vertrauen der gesamten Einwohnerschaft besitzen. Die Gemeindeverwaltung hatte mit ihnen jederzeit ein gutes Zusammenarbeiten und fand, in allen Angelegenheiten, insbesondere auf sozialem und karitativem Gebiete weitgehendste Unterstützung. Schon aus diesem Grund und aus den umseitig angeführten Tatsachen fühlt sich auch die Gemeindeverwaltung verpflichtet, dafür einzutreten, daß die hiesige Seelsorgsgemeinde zur Pfarrei erhoben wird und unser beliebter H.H. Wallfahrtsdirektor den Namen Pfarrer führen darf. Es würde bestimmt die Gewähr gegeben sein, daß unsere Augustinerpatres die Pfarrei zur vollsten Zufriedenheit gegenüber allen Stellen und Behörden geführt würde,

Fuchsmühl, den 7.Februar 1948.

Gemeinderat Fuchsmühl

Bgmst

gez. Franz

Die Kirchenverwaltung Fuchsmühl:

Gez. Andreas Bauer, Johann Bayer, Hans Ernstberger.

Das Pfarramt Wiesau erklärt zu obiger Eingabe:

Pfarrer Perlinger ist damit einverstanden, daß Fuchsmühl eigene Pfarrei wird und aus dem Pfarrverband Wiesau ausscheidet. Auch die Kirchenverwaltung Wiesau gibt ihre Zustimmung. Nachdem Fuchsmühl seit Jahren völlig selbständig betreut wurde, ist es nur konsequent, wenn diese Selbständigkeit auch kanonisch anerkannt wird.

Wiesau, den 10. Februar 1948.

gez. Perlinger, Pfr