100 Jahre segensreiches Wirken der Augustiner in Fuchsmühl 1960 - 1979

 

1960

Das jetzige Barock-Altarbild Christi Beweinung wird von der Ägidienkirche in Regensburg erworben.

Hochaltar mit dem Bild "Maria Krönung"

Hochaltar mit dem Bild "Christi Beweinung"

1959/1961 Planung, Bau und Einweihung des Jugendheimes.

Neubau des Pfarr- bzw. Jugendheimes:" Dem 1. Besuch beim Bischof war kein Erfolg beschieden wegen der finanziellen Hilfe. Es müßte ein Laie miteingefügt werden.

Zu Beginn des Jahres 1959 versuchte es P. Prior Eberhard in Begleitung des H. Knecht -Plattenmühle neuerdings in Regensburg. Weihbischof Hiltl hatte immer schon den P. Prior aufgemuntert. Von Marktredwitz her, wo der H. Weihbischof früher als Stadtpfarrer wirkte, war aus früheren Jahren schon das Interesse für Fuchsmühl gegeben. Durch die gütige Vermittlung des Weihbischofs versprach der Erzbischof Michael sofort finanzielle Hilfe. Außerdem sagten der Staat ( Bayern ) und der Bund Gelder zu. Nach all dieser Beihilfe ermunterte Weihbischof Hiltl von neuem: " Beginnen Sie mit dem Bau und wenn Sie in Schulden stecken, kommen Sie zu mir." So wurde im Sommer 1959 mit dem Bau begonnen.(Auszug aus der Aug.-Chronik )

Am 22. Juni erster Spatenstich Grundsteinlegung am 18.Juli

Zitat aus der Chronik: "Gott wird helfen für das rechte Gelingen, spätere Geschlechter werden dem Erbauer des Hauses dankbar sein."

1961 Das Kriegerdenkmal, das auf Kirchengrund steht, wird mit Zustimmung des Marktrates versetzt.
16.April 1961 Feierliche Einweihung des St. Josefsheimes ( Jugendheim ) durch Weihbischof Hiltl.

Bilder von der Eröffnung des Jugendheimes am 16.April 1961

"Das neue Haus steht, jetzt braucht es die rechte Benützung! Als Jugendheim soll es viele aus der Fuchsmühler Jugend erfassen. P. Thaddäus als Kaplan bemüht sich sehr, anerkennenswert ist die Mithilfe des Lehrers Bösl zur Theatervorbereitung. Nie aber soll dieses so festlich geweihte Haus mißbraucht werden. Es soll immer, eingedenk dieses 16. April 1961 des Sonntag vom Guten Hirten, ein Haus des Segens bleiben, zur Ehre Gottes; es soll unter dem Schutz des hl. Josef stehen!"(Chronik)

1963 Außenrenovierung der Kirchtürme.
1964 Primiz von H.H. Ludwig Lang.
1965 Die Erweiterung des Marienheimes bringt Platz für bis zu 30 Seniorinnen. Einbau der ersten elektrischen Heizung in die Wallfahrtskirche.
1967

Wegen Schäden durch Wassereinbruch (nach heftigem Gewitter) wird der Pfarrhof abgerissen. Der Neubau, begonnen unter P. Fridolin Hahn und beendet durch P. Beda Kriener, wird 1968 eingeweiht. Während der Bauphase wohnten die Patres im Marienheim.

Marienheim

1968 Erste Wahlen zum Pfarrgemeinderat. Vorsitzender wird H. Heinz Schinner.
9.-23. Nov. 1969 Gemeinde - Mission.
9. Okt. 1971 Auf Anregung von P. Beda werden Albert Günthner und Josef Schraml als erste Kommunionhelfer von Bischof Graber beauftragt.
15. Sept. 1973 Der Fuchsmühler P. Ludwig (Bernhard) Schraml legt in Fahrbrück die Profeß = Klostergelübde ab.
1975

Innen- und Außenrenovierung der Wallfahrtskirche:
Abtragung einer Stufe zum Hochaltar
Aufstellung des ersten Volksaltars aus Holz
Entfernung des Speisegitters
Versetzung des Kunstschmiede-Eisengitters vom Südeingang zum Gnadenaltar
Verlegen neuer Fußbodenplatten
P. Beda wird versetzt. P. Gisbert Kreß- seit 1968 bereits Kaplan - wird Prior und Wallfahrtsdirektor. Er führt die Renovierungsarbeiten zu Ende.

P. Gisbert Kreß

1976 H. Chordirektor August Wedlich verstirbt während des Orgeldienstes. Sein Nachfolger wird Alfred Kreuzer aus Weiden.
30. Juli - 2. Aug. 1976 250-Jahr-Feier zur Einweihung der Wallfahrtskirche. Damit verbunden war eine Dekanatswallfahrt, zu der Bischof Rudolf Graber, Augustinerprovinzial P. Arno Meyer u. Regierungspräsident Dr. Emmerig kamen.
1976 P. Gisbert gibt Prof. Fritz König aus München den Auftrag für einen neuen Volksaltar. Der bisherige Holzaltar kommt nach der Flurbereinigung in die Kapelle "Maria Frieden".

Volksaltar

Mai 1977 Die neue Rita-Statue von Bildhauer Oskar Müller aus Würzburg wird in der rechten Seitenkapelle aufgestellt und feierlich eingeweiht. Seit P. Gisbert wird das Ritafest alljährlich festlich begangen und dankbar angenommen.

Rita-Statue von Oskar Müller

1978 Im Frühjahr wird das Jugendheim erneuert: Dach, Dachrinnen und Außenanstrich.
8. Juli 1978 Konvent Fuchsmühl - Auflösungsbeschluß

Am 8. Juli beschloß die Provinzialleitung die Auflösung unseres Konventes. Mit Ende des Schuljahres 1978/1979 sollte sie vollzogen sein. Grund dieser Maßnahme: Personalmangel und Nachwuchssorgen. Daß diese Nachricht Bestürzung auslöste, war zu erwarten. Gleich einer Phalanx schlossen sich die Fuchsmühler, die Ortschaften ringsum, ja das ganze Stiftland zusammen in dem Willen, die Zurücknahme des Beschlusses der Provinzialleitung zu erreichen und das Verbleiben der Augustiner zu ermöglichen.

An die 5000 Unterschriften haben der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung gesammelt, gezählt und an das Provinzialat einreicht. Briefe von Privatpersonen u. von Behörden - kirchlichen u. weltlichen - gingen an die Provinzleitung. so von Landrat Weigl - Tirschenreuth -, vom stellvertretenden Landrat u. Vorsitzenden des Dekanatsrates Hans Schraml, von Landrat a. D. Otto Freundl, von Bürgermeister Gustl Fürst - Fuchsmühl, von den Markt- und Kreisräten.

Von kirchlicher Seite: Vom Diözesanbischof Dr. Rudolf Graber, dem Generalvikar Fritz Morgenschweis und den beiden Weihbischöfen Flügel und Guggenberger. Sie sahen in dem Wegzug der Augustiner die Wallfahrtsseelsorge gefährdet.

Des weiteren wurden beim Provinzialat vorstellig Dekan Pschierer - Waldsassen - und Regionaldekan Stähringer - Wunsiedel-.

Am 22.9. fand sich eine Fuchsmühler Delegation, bestehend aus dem Dekanatsratsvorsitzenden Hans Schraml, Bürgermeister Gustl Fürst, Kirchenpfleger Josef Schraml und dem Pfarrgemeinderats - Vorsitzenden Herrmann Scherbaum in Würzburg ein. In einem persönlichem Gespräch mit P. Provinzial Arno Meyer konnten sämtliche Bedenken ausführlich erläutert und besprochen werden. Kirchenpfleger Josef Schraml berichtete mir (dem Chronisten): " Es war ein gutes, sachliches Gespräch. Ich habe Hoffnung".

Für den 3. November lud P. Provizial sämtliche Prioren zu einer Konferenz nach Würzburg ein.

Auf dem Programm der Beratungen stand u. a.: " Information und Diskussion über den Stand der Auflösungsverhandlungen." Die Prioren wurden um ihre Stellungnahme bezüglich " Aufhebung des Klosters Fuchsmühl " befragt.

Fast einstimmig sprachen sie sich für die Aufrechterhaltung des Klosters aus. Nicht resignieren, "Ich bin für mehr Optimismus in unserer Provinz " meinte einer der Prioren.

Nach Abschluß der Sitzung machte uns P. Provinzial die frohe Mitteilung (telefonisch): "Fuchsmühl bleibt über das Schuljahresende 1978/79 hinaus bestehen, und wir versuchen den Konvent so lange zu halten, solange es uns personell möglich ist."

Fuchsmühl und das ganze Stiftland atmeten auf, und auch die Presse feierte das Ereignis: "Freude in Fuchsmühl: Augustiner bleiben! " Wohl wurde in den Presseberichten auch darauf hingewiesen, daß der Aufhebungsbeschluß nicht zurückgenommen sei. Alles hänge an der Personal- und Nachwuchsfrage.

Zitat aus der Chronik: " Gebe Gott, daß Fuchsmühl mit Umland, das dem Orden so viel Patres u. Brüder geschenkt hat, auch weiterhin ein fruchtbarer Boden für geistliche Berufe bleibe, so daß wir unsere Klöster, und vor allem Fuchsmühl halten können."

2. Juni 1979 P. Ludwig (Bernhard) Schraml wird in Würzburg zum Priester geweiht und feiert am 10. Juni 1979 in Fuchsmühl seine Primiz. Sein plötzlicher Tod am 24.10.1997 löste große Betroffenheit aus. Zuletzt war er beliebter Präfekt und Direktor im Studienseminar in Weiden.

P. Ludwig (Bernhard) Schraml

1979 Östlich vom Jugendheim entsteht ein großer Parkplatz.
1979 Die Wallfahrtskirche bekommt Ambo und Taufstein - geschaffen von Prof. König, München.

Taufstein

Die Priestergruft erhält vom gleichen Künstler einen neuen Grabstein. Der bisherige Chorregent, H. Kreuzer, übergibt die Leitung des Wallfahrt-Chores an Herrn Zagelmann aus Kemnath. 1981 bis 1992 ist Josef Härtl aus Krummennaab Chorleiter. H. Hubert Köhler versieht seitdem den Orgeldienst.

Diese Zusammenschau enthält nur chronologische Daten und Fakten. Was an seelsorglichem Bemühen, an verantwortungsbewußten Planungen und an persönlichem Engagement dahintersteckt, kann mit Worten nicht ausgedrückt und nicht gewürdigt werden. Mögen die Gottesmutter Maria und der Ordensvater Augustinus Fürsprecher für ein noch langes und fruchtbares Wirken des Ordens sein!