Entstehung der Wallfahrt und der Wallfahrtskirche

Gnadenbild Maria-Hilf

In die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts reicht der Ursprung der Wallfahrt zurück, und wie es ein Fresko über der Gnadenkapelle schildert, so weiß auch ein alter Bericht, daß nämlich Georg Christoph Daniel Freiherr von Froschheim, der oftmals mit seinem Pferde an der Großen Linde und dem Ahornbaum auf der Höhe vorüber geritten, dorten zwei weiße Lichter habe brennen sehen und eine innere Stimme vernommen, die ihm gesagt habe: Hier solle er eine Kapelle erbauen und ihr den Namen "Maria Hilf" geben. Indessen der Tod überkam ihn, ehe er noch sein Vorhaben ausführen konnte. Doch auf dem Sterbebette noch nahm er seinem Sohn das Versprechen ab, das durchzuführen, was er versäumt. Aber Jahre vergingen, und der Sohn setzte hintan, was er gelobt. Als er im Jahre 1686 an den Münchener Hof reisen mußte, seiner Rechtsgeschäfte wegen und dort weder offene Ohren noch offene Türen fand, vernahm auch er bei der Messe eine tröstende Stimme, die ihm sagte: Seine Sache werde wohl gut. Er solle nur die Kapelle in Fuchsmühl bauen. Ein Bildnis der Gottesmutter, jenem nachgebildet, das in Passau auf dem Maria-Hilf-Berg steht, nahm er mit auf die
Heimreise, die über den heiligen Berg Andechs ging, Maria Ort bei Regensburg und Maria-Hilf ob Passau, wo er es dort an dem ruhmreichen Gnadenbild anrühren ließ. Zwei Jahre später entstand auf der Höhe bei der Linde die erste Kapelle. Und dem Gnadenbild darin galt schon bald die Verehrung des Volkes, so daß diese erste und dann auch die zweite Kapelle bald den mächtigen Zustrom der Menschen nicht mehr zu fassen vermochte.

1712 wurde der Grundstein zu dem heutigen Gotteshaus gelegt. "Der Bau ist für einen solchen Ort wahrlich sehr groß. In der Länge über 100 Schuh, in der Breite über 60", so heißt es in einem Bericht über die Kirche Fuchsmühl, die früher einmal ganz mit zierlichem Stuck überzogen gewesen sein muß, mit Wallfahrtsgaben und Tafeln behängt wie heute nur mehr die Gnadenkapelle. Hier in diesem kleinen Heiligtum rechts vom Langhaus spürt man am stärksten den andächtigen Geist jener Zeit, da Fuchsmühl entstand aus Vision und frommem Gelübde.

Seit Erbauung der jetzigen großen geräumigen Wallfahrtskirche wuchs der Zustrom der frommen Wallfahrer zur Gnadenmutter von Fuchsmühl beständig. Von nah und fern kamen die Gläubigen, um sich bei Maria Hilfe und Trost zu holen. Wenn man die aufgezeichneten Erhörungen durchliest, muß man staunen über das unerschütterliche Vertrauen zu Maria, der Helferin in allen Nöten. Auch die höchsten Stände kamen nach Fuchsmühl. Frau Götz von Tiefenbach bei Wunsiedel pries die bei der Gottesmutter empfangene Hilfe 1789 in ihrer lutherischen Gegend dergestalt, daß noch manche andere kamen (Chronik). Wunderbare Gebetserhörungen sind bis zum Jahre 1800 bei 200 aufgezeichnet.

Im Zuge der Aufklärung und der Säkularisation kam das Wallfahrtswesen allgemein fast zum Erliegen. Laut "Churpfalzbayerischen Verordnung" wurden alle Prozessionen - außer Bittprozession und Fronleichnamsprozession - verboten und die Gottesdienste stark eingeschränkt. Doch auch diese negative Entwicklung hatte einmal ein Ende und der Wallfahrtsort Fuchsmühl hat heute bei vielen Gläubigen, die in ihrer Not und ihren Anliegen bei der Muttergottes "Maria Hilf" Trost und Hilfe suchen, eine große Ausstrahlungskraft. Niemand weiß, wie oft vor dem Gnadenaltar das bekannte Fuchsmühler Maria-Hilf-Gebet gebetet wurde.

"Fuchsmühler Maria-Hilf-Gebet"

Jugendwallfahrt 1954 Meßfeier wegen des starken Zustroms vor der Kirche